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1. Deutsche Geschichte - S. 190

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vy*f\ Va/^^z !/[/ !//’(/ J\Ajv 'u\7 y{/^ 190 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung de- neuen Reich». schloß ein österreichisches Heer in Mantua ein, das er zu belagern begann. Alle Entsatzheere, die herannahten, schlug er und zwang die Festung zur Kapitulation. Dann drang er, obwohl ihm nunmehr der Erzherzog Karl entgegengestellt wurde, in die Alpen ein und gelangte bis in das Murtal. Da begann Österreich im Jahre 1797 Friedensverhandlungen, deren Er-«Äp°fo?mtogebnis der Friede von Campoformio (in Venetien) war. Kaiser 1797. Franz gab seine Zustimmung dazu, daß das linke Rheinuser vom deutschen Reich abgetreten würde; auch das bisher österreichische Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinische Republik gebildet. Dafür erhielt Österreich den größeren Teil des Gebiets der Republik Vjjt edjjjy der Bonaparte den Untergang bereitete. Napoleons Fcldzug nach Ägypten und Staatsstreich. § 199. Der Feldzug nach Ägypten. Jetzt stand nur noch E n g l a n d gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so faßte Bonaparte den Plan, diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schädigen, daß er Ä g t) p t e n besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbräche; zugleich hoffte er, so eine wertvolle Erwerbung für Frankreich machen zu können. 1798 fuhr er ab. Unterwegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehört hatte, und besetzte die Znsel7 Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte daraus die Reiterscharen ^der Mamelucken, welche Ägypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py^ra -mid en, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, „vier Jahrtausende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein. Indessen aber hatte"nelson seine auf Dbukir. her Reede von A b n k i r liegende Flotte angegriffen und vernichtet. So war das französische Heer von der Heimat abgeschnitten. Da ihm jetzt auch die Türkei den Krieg erklärte, so machte Bonaparte ^zu^ nach einen Einfall nach Syrien, der aber mißglückte. Nach Ägypten zurückgekehrt, faßte er den Entschluß, sein Heer zu verlassen. Er entging den Wachschiffen der Engländer und landete im Herbst 1799 in der Provence. 1799 § 200. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine tiefe und allgemeine Mißstimmung über die Regierung des Direktoriums vor. Da stürzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. B r n m a i x c (9. No-ve°faffung° vember) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als er st er Konsul

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 16

1909 - Leipzig : Hirt
16 Kriegsschiffe aus alter und neuer Zeit. 30. Kriegsschiffe des Groen Kurfrsten. Es sind Fregatten, d.h. kleinere, schnellsegelnde Schiffe mit nur einer Reihe von Geschtzen in den Breitseiten. Die Fregatten brauchte man weniger in eigent-lichen Seeschlachten diese wurden von den Linienschiffen ausgefochten als zum Kundschafterdienst, zum Kapern feindlicher Handelsschiffe und zum Schutze des eigenen Handels und der Kolonien. 31. S. M. Linienschiff Deutschland". Eine der neuesten Klassen unsrer Linienschiffe ist die Deutschland"-Klasse, deren Schiffe 19041908 gebaut wurden. Die Deutschland" ist der 120 m lang bei einer Breite von reichlich 22 m. Die Hhe vom Kiel bis zu den Schornsteinen betrgt etwa 30 m. Mit einem Kohlenvorrat von 1800 t kann das Schiff 5500 Seemeilen bei einer Geschwindigkeit von reichlich 18 Knoten fahren. Die Armierung besteht aus der 40 Geschtzen, die Besatzung zhlt mehr als 700 Kpfe.

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 14

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. und seine siegreichen Kriege, soviel Menschenleben diese auch kosteten^ doch der nationalen Eitelkeit der Franzosen. 1805. 16. Der dritte Koalitionskrieg. 1805. Fr den Augenblick stand gegen Napoleon nur England unter den Massen, das zwar Frieden ge-schlssen, bald aber den Krieg wieder begonnen hatte. Damals plante er trotz der berlegenheit der englischen Flotte eine Landung an der englischen Kste und sammelte bei Boulogne ein Heer und eine Menge von Trans-Koaution1 Putschisten. Indessen bildete sich die dritte Koalition; sie um-sate England, st erreich und Rußland, wo nach der Ermor-dung Pauls I. im Jahre 1801 Alexander I. den Thron bestiegen hatte. Kaum aber hatte Napoleon sichere Nachrichten der die Rstungen seiner Gegner, als er seine Truppen von Boulogne nach dem Rheine marschieren und in Sddeutschland einbrechen lie. Hier schloffen sich Bayern, Wrttemberg und Baden an ihn an. Ein franzsisches Korps, das von Norden heranzog, marschierte unter rcksichtsloser Verletzung der Neutralitt durch das preuische Ansbach (vgl. 18); so gelang es, dem Ulm.sterreichischen General Mack, der eine Stellung bei Ulm eingenommen hatte, den Rckzug zu verlegen und ihn zur Ergebung zu zwingen. In denselben Tagen freilich erlitt die franzsische Flotte, mit der sich Trafalgar. die spanische vereinigt hatte, bei T r a s a l g a r an der spanischen Sdkste unweit Eadiz durch die englische Flotte eine furchtbare Niederlage; zwar Nelson1) fiel, aber die feindliche Seemacht wurde vernichtet. Seitdem besa England ungehindert die Herrschast zur See. ^Austerlitz Am 2. Dezember aber, seinem Krnungstage, schlug Napoleon die 1805. Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht" bei Austerlitz in Mhren; es war einer der glnzendsten Siege Napoleons. Weburg" Darauf schlo Kaiser Franz den Frieden von Preburg; das vor kurzem erst erworbene Venetien mute er an das Knigreich Italien, das treue Tirol an Bayern abtreten. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben. Preußen aber, das infolge der Miachtung seiner Neutralitt durch Napoleon noch eben bereit gewesen war, am Kriege gegen Frankreich teil-zunehmen, befolgte aus Friedensliebe eine schwchliche Politik. Der von dem König an Napoleon gesandte Graf H a u g w i tz, mit welchem der vielgewandte franzsische Minister Talleyrand die Unterhandlungen fhrte, lie sich bestimmen, auf dem Schlosse Schnbrunn bei Wien einen Vertrag zu unterzeichnen, der fr Preußen verhngnisvoll wurde. 1) Nelsons letzte Worte: England expects everyman to do bis duty.

4. Deutsche Geschichte - S. 234

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
234 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Dieser Krieg hatte weitreichende Folgen. In den kleinen Staaten Oberitaliens, in Toskana und dem grten Teil des Kirchenstaates waren Volksauf st nde ausgebrochen und die Regierungen gestrzt worden. Jetzt schlssen sich die Landesteile an Sardinien an. Ferner landete der Freischarenfhrer Giuseppe Garibaldi an der Westecke Siziliens, eroberte diese Insel, setzte dann nach dem Festlande des Knigreichs Neapel der und strzte auch hier die bourbouische Regierung. So entstand ein statten?Knigreich Italien, dessen erster König Viktor Emanuel war; mit Ausnahme von V e n e t i e n, das noch sterreichisch war, und von Rom, wo noch der Papst herrschte, waren die italienischen Landschaften zum ersten Male wieder seit den Tagen der Vlkerwanderung zu einem Einheitsstaate vereinigt. 237. Friedrich Wilhelms Iv. Ausgang. Der Grund, weshalb 1858.König Friedrich Wilhelm Iv. die Regierung im Jahre 1858 an seinen Bruder abgeben mute, war ein schweres Gehirnleiden gewesen, das 1861. ihn im Jahre 1857 befallen hatte. Am 2. Januar 1861 starb der König zu Sanssouci. Unter feiner Regierung hatte Preußen einige friedliche Erwerbungen gemacht. Die Fürsten von H o h e n z o l l e r n, die der schwbischen Linie des Haufes angehrten, berlieen ihr Land an Preußen, wogegen ihnen die Stellung preuischer Prinzen eingerumt wurde. Einige Jahre spter kaufte der preuische Staat von Oldenburg ein Stck Land am Jad e -Busen, um dort, einen Kriegshafen anzulegen; hier ist spter Wilhelms-Hven entstanden. V 3. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1861 1888. I. Die Grndung des neuen deutschen Reichs. Wilhelms I. Anfnge. 238. König Wilhelms I. bisheriges Leben. König Wilhelm I. war geboren am 22. Mrz 1797. In fernem zehnten Lebensjahre erlebte er den Zusammenbruch Preuens; mit der Knigin Luise, seiner Mutter, mute er damals bis Memel fliehen. 1810 verlor er die geliebte Mutter durch den Tod. Nach der Schlacht bei Leipzig durfte er sich der Armee der Verbndeten

5. Deutsche Geschichte - S. 217

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ereignisse der europischen Politik. 217 den Gegnern besetzten Gehfte ein. Blcher oder die Nacht", sagte der, besorgte englische Feldherr. Da erschienen in der rechten Flanke des sranz-sischen Heeres die Preußen. Auch jetzt trat Napoleon noch nicht den Rckzug an, sondern warf die eine Hlfte seiner Garden, die er bisher in Reserve behalten hatte, dem neuen Feind entgegen, während er die andere Hlfte von Ney noch einmal gegen die Englnder führen lie. Aber beide An-griffe milangen; berall geschlagen, strzten die Franzosen bald in un-geordneter Flucht dahin. Bei Belle Alliance trafen sich Blcher und Welling-ton und umarmten sich. Gneisenau aber leitete die Verfolgung, die so grndlich war, da das feindliche Heer vllig zersprengt wurde. Dabei fiel Napoleons Wagen mit seinem Hut und Degen und einem reichen Inhalt an Gold, Silber und Edelsteinen in die Hnde preuischer Soldaten. Der geschlagene Kaiser eilte nach Paris, dann nach Rochefort an der Westkste, wo er sich auf ein englisches Schiff begab. Die verbndeten Mchte faten jetzt den Beschlu, ihn nach der Insel St. Helena zu verbannen. Dort ist er im Jahre 1821 gestorben. In dem eroberten Paris trafen zum zweiten Male die Monarchen von Preußen, Osterreich und Rußland ein. Ludwig Xviii. kehrte auf seinen Thron zurck. Mit ihm wurde der zweite Pariser Friede ab-gagte geschlossen. Wieder wurde Frankreich sehr schonend behandelt. Nur geringe 5rtebe-Abtretungen wurden ihm zugemutet; dazu wurde ihm eine Kriegs-entschdigung auferlegt, bis zu deren Bezahlung Truppen der Ver-kndeten im Lande blieben. Auch mute es die geraubten Kun st schtze herausgeben. 2. Die Zeit des deutschen Bundes. 18151866. I. Die letzten Jahrzehnte Friedrich Wilhelms Iii. 1815-1840. Ereignisse der europischen Politik. 223. Die heilige Allianz. Die Revolutionen in Sdeuropa. Die letzten fnfundzwanzig Jahre waren eine Zeit gewaltiger, fast ohne Unter-brechung aufeinanderfolgender Kriege gewesen. Die politischen Verhltnisse hatten tiefgreifende Umwandlungen erfahren; die meisten Nationen Europas hatten ungeheure Opfer an Geld und Blut gebracht. Unter diesen Um-

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 120

1896 - Leipzig : Voigtländer
120 2. Mittelitalien. In Florenz gelangte die reiche Kaufmannsfamilie der Med iceer (seit 1400) zur Herrschaft; sie machte sich um die Frderung der Knste und Wissenschaften hochverdient. Neben Toscana bestand noch der Kirchenstaat. 3. In Unteritalien bestand noch das Knigreich Neapel; doch war Sicilien an Aragonien gefallen. Ferdinand der Katholische gewann dann auch das Festland des Knigreichs Neapel. 63. Vorboten der neuen Jett. Gegen Ende des Mittelalters wurde durch eine Reihe wichtiger Begeben-heiten eine groe Vernderung in dem Zustande der europischen Völker her-vorgebracht und dadurch eine neue Zeit herbeigefhrt. Diese Begebenheiten sind: die Erfindungen des Schiepulvers, des Kompasses und der Buchdrucker-kunst, die Eroberung Konstantinopels durch die Trken und die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien. 1. Das Schiepulver, schon in alten Zeiten den Chinesen und Indem, dann den Arabern in Spanien bekannt, um das Jahr 1330, wie man annimmt, von dem deutschen Franziskanermnche Bert hold Schwarz zu Freiburg im Breisgau wieder erfunden, gestaltete das Kriegswesen um und veranlate den Untergang des Rittertums. 2. Der Kompatz, der um 1300 von dem Italiener Flavio Gioja erfunden wurde, ermglichte erst grere Seefahrten im offenen Weltmeere, und so fhrte diese Erfindung zu den groen Entdeckungen am Ende des 15. Jahrhunderts. 3. Die Buchdruckerkunst, d.i. der Druck mit beweglichen Lettern, von dem Mainzer Johann Gutenberg um 1440 erfunden, bewirkte eine raschere und allgemeinere Verbreitung der geistigen Bildung unter den Vlkern. 4. Die Eroberung Konstantinopels durch die Trken 1453 machte dem griechischen (ostrmischen) Kaiserreiche, das fast um ein Jahrtausend das westrmische Reich berdauert hatte, ein Ende. Infolge davon wurden jetzt die Schtze der alten griechischen Bildung, die in dem ostrmischen Reiche be-wahrt geblieben waren, durch Gelehrte, die nach Italien auswanderten und dort namentlich am Hofe der Mediceer zu Florenz gastliche Aufnahme fanden, im Abendlande bekannt und verbreitet. Durch diese Wiederher-stellung der Wissenschaften wurde ein mchtiger Aufschwung des geistigen Lebens der Völker bewirkt (Humanismus). 5. Die Lnderentdeckungen endlich erffneten eine ganz neue Welt, a. Die Seefahrten der Portugiesen fhrten zur Entdeckung des Kaps der guten Hoffnung durch Bartholomus Diaz 1486 und zur Auffindung des Seewegs nach Ostindien durch Vasko de Gama 1498.

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 122

1907 - Leipzig : Voigtländer
122 5861. Wichelm I., der Groe, 18611888. Der König kam selbst nach Dppel, um den Truppen fr ihren Heldenmut seinen Dank auszusprechen. 3. Der bergang nach Bisen. (Eine andre khne Tat der Preußen im dnischen Kriege war die (Eroberung der Insel Alfen. Die Dnen hatten sich dorthin zurckgezogen und die Insel befestigt. Doch im Dunkel der Nacht setzten preuische Truppen auf 160 groen Khnen der den Itteeresarm, der die Insel von Schleswig scheidet. Sie wateten durchs Wasser ans Land, eroberten die feindlichen Batterien und machten die Dnen zu (Befangenen. 4. Schleswig-Holstein deutsch. Nun schlssen die Dnen Frieden. Sie traten die Herzogtmer Schleswig-Holstein und auenburg an der untern (Elbe an Preußen und sterreich ab. 61. Der Krieg gegen sterreich 1866. 1. Die Grnde des Krieges. Die preuischen Heereseinrichtungen hatten sich im dnischen Kriege aufs beste bewhrt. Die Achtung vor Preußen war in allen deutschen Landen gestiegen, und viele einsichtige Männer sehnten ein einiges Deutschland unter Preuens Fhrung herbei. Dies Ansehen Preuens erregte sterreichs (Eifersucht; vor allem wollte es verhindern, da Preußen an Land und Leuten wachse. Rls durch den dnischen Krieg Schleswig-Holstein in den gemeinsamen Besitz beider Mchte gekommen war, wollte sterreich aus diesem Lande einen neuen deutschen Staat unter dem Prinzen Friedrich von Augustenburg bilden, damit nur ja kein Teil des Landes an Preußen fiele. Doch hierauf konnte Preußen nicht eingehen; denn die von zwei Meeren umschlungenen Herzogtmer enthalten treffliche Seehfen, deren die preuische Kriegsflotte zu ihrem Gedeihen dringend bedurfte. So verwandelte sich die Waffenbrderschaft, die Preußen und sterreich im Kriege gegen Dnemark verbunden hatte, allmhlich in Feindschaft. Auch alle mittleren und mehrere kleine deutschen Staaten gnnten Preußen keine Vergrerung und rsteten sich, sterreich Beistand zu leisten. (Es galt einen Krieg von groer Bedeutung; durch ihn mute es sich entscheiden, ob Deutschlands Zwiespalt und Schwche fortdauern sollte, oder ob Preußen siegreich die ersehnte Neugestaltung des deutschen Vaterlandes herbei-fhren werde.

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 275

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv Die Revolutionszeit 275 Cypern, Kreta, Chios rc. fortpflanzte. Gräßlich wurde auf beiden Seiten gehaust. Die Hauptstadt von Morea, Tripolitza, wurde von den Griechen erstürmt, und 8000 Türken, auch Weiber und Kinder, hingeschlachtet. Wiederholt von mächtigen Heeren bedrängt, wußten die Griechen sich doch durchzuwinden. Allein sie verbluteten sich nicht blos im Kampfe gegen die Glaubensfeinde, sondern auch durch schmähliche Parteizwiste. Als dann der ägyptische Puscha Muhammed Ali, der seine Kriegsmacht durch französische Offiziere geschult hatte, sie unter seinem Sohne nach Griechenland entsandte 1825, erreichte die Noth den höchsten Grad. Der milde Zar Alexander aber, gepeinigt vom Zweifel, ob er seinen Glaubensgenossen belsen oder auch hier, wie Metternich that, der Revolution entgegentreten solle, starb plötzlich. Nun bestieg der stolze, durchgreifende Nikolaus I. (1825—55) den russischen Thron, nachdem er einen Aufstand verschworener Offiziere niedergeworfen hatte. Während er mit den Persern zu kämpfen hatte (1826), berieth er sich mit England und Frankreich, wie den Griechen zu helfen wäre; und diese drei Schutzmächte entsandten ihre Flotten, den Verwüstungen des Aegypters Einhalt zu thuu. Wie die vereinte Flotte unter Codring-ton in den Hafen von Navarin einfahren wollte, entspann sich ein Kampf (20. Oct. 1827), in welchem die türkisch-ägyptische Seemacht vernichtet wurde. Darüber brauste der Sultan so auf, daß ihm Rußland den Krieg erklärte. Uud da dieser Mahmud Ii., um fein Heer europäisch zu orgauisireu, kaum erst 1826 die alte Garde der Janitscharen hatte zusammenschießen lassen, fehlte es ihm nun an alten und neuen Soldaten im entscheidenden Augenblick. Die russischen Heere drangen bis Adrianopel und Erzerum vor; am ersteren Orte wurde 1829 der Friede geschlossen, der den Rnssen Ostarmenien und den Griechen die Freiheit gab. Als König schenkte mein ihnen den bayrischen Prinzen Otto (1832—62), der sein Möglichstes that, das grauenhaft verödete Land zu heben,

9. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 22

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 22 — standen die Balkanvölker unter Englands Macht, und Deutschland war der Weg nach dem Orient auf immer gesperrt. Der türkische Krieg ward zum deutschen Krieg; Deutschlands zukünftige welt-stellung stand auf dem Spiel. Darum waren den Türken viele deutsche Offiziere und Techniker zu Hilfe geschickt worden; der Generalfeldmarschall von der Goltz wurde Oberbefehlshaber des türkischen Heeres in Mesopotamien, der deutsche Rdmiral Souchon Rdmiral der türkischen Flotte und der General £iman von Sanders der ruhmreiche Verteidiger der Halbinsel Galli-poli. Zunächst versuchte eine vereinigte englisch-französische Flotte, zuletzt 38 große Schlachtschiffe stark, die Festungswerke der Dardanellen zu zerstören. Der Angriff wurde nur möglich, indem die Engländer die vorliegenden griechischen, also neutralen 3nseln £emnos, 3mbros und Tenedos besetzten, um dort einen Stützpunkt zu haben. Die Flotte zerstörte die Forts zum Teil, aber die Türken bauten neue und wirksamere Batterien in den Felsen. Die Durchbruchversuche zu Wasser wurden eingestellt, nachdem an einem Tage (18. März) vier große Panzerschiffe durch das türkische Geschützfeuer versenkt worden waren. Nun sollte ein großes Landungsheer Gallipoli und seine Festungswerke erobern. Ls gelangen auch Landungen an der Südspitze und Westseite unter dem Schutze gewaltigsten Geschützfeuers der Flotte; die Türken besaßen noch nicht genug schweres und weittragendes Geschütz, um die vielen Schiffe niederzukämpfen. Rber die Landungstruppen kamen nicht weit. Geschickt geführt und mit gewohnter Todesverachtung kämpfend, warfen die Türken die gegen die felsigen höhen heranstürmenden immer und immer wieder auf die schmalen Uferstreifen zurück. Ruf diesen harrten nun die unglückseligen englischen, australischen, neuseeländischen, französischen und Negersoldaten acht Monate lang aus. Rn 250 000 Leute büßten die Feinde dort im Gefecht und an Krankheiten ein. wie gerne wären sie bald wieder abgezogen, aber sie schämten sich und blieben. Endlich verkündeten sie, die Truppen würden anderweit gebraucht (in Saloniki, s. Nr. 4, 4) und räumten die Westseite der Halbinsel. Die vorstürmenden Türken bereiteten ihnen heißen Rbschied und machten große Beute. Rn der stark befestigten Südspitze bei Rri Burun hielten sich diefeinde noch eine weile; aber im Januar 1916 wurden sie auch von dort vertrieben.

10. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 33

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 33 — schen Slotte aus kein feindliches Schiff mehr zu sehen. Deutsche Luftschiffe entdeckten sie teils noch in der Jammerbucht, teils auf der heimfahrt nach England, und ein neues englisches Geschwader, das von der Themse her in Anmarsch war, kehrte um. Der Verlust der englischen Slotte an Schiffen und Menschen betrug nahezu das Dreifache der Deutschen. — Die Trauerbotschaft jagte den (Engländern einen solchen Schreck ein, daß sie ein paar Tage lang — die Wahrheit nicht leugneten, stls ihnen die Sprache wiedergekommen war, versuchten sie ihre Niederlage in den „größten Sieg seit Trafalgar" umzulügen, was ihnen freilich von niemand geglaubt wurde. 9. Der Luftkrieg. 1. Fünfundzwanzig Iahre. 3n einem der letzten Jahre des 19. Jahrhunderts zeigte in Stuttgart jemand einem andern den ©rasen Zeppelin mit den Worten: „Dees isch e Harr; der moint, mer könnte fliege." 3m Jahre 1904 hörte man mit ungläubigem Staunen, daß in Amerikazwei Brüder, namens Idright, auf Maschinen in der Lust geflogen wären. Nachher Kam heraus, daß ein französischer Major das schon 1897 einmal fertiggebracht habe, daß aber sein $lugzeug dabei zerschellt und die Sache vergessen worden war. 3m Jahre 1900 flog das erste Zeppelin-Luft-schiff seine erste und einzige $ahrt. Seit 1908, seit dem glückbringenden Unglück von Echterdingen, stand Graf Zeppelin, der Erfinder des lenkbaren starren Luftschiffes, jedem vonunsdeutschen im herzen nahe wie ein hochverehrter $reunb. 1909 flog ein Franzose im Zlugzeug nach England, und seitdem gehörendie eisernen Riesenvögel, schwerer als die Luft und doch von ihr auf weitgespannten Zlügeln getragen, von Menschen geführt, zu den zuerst angestaunten, jetzt gewohnt gewordnen Erscheinungen. Jetzt, im Weltkriege, tragen beide, Luftschiff und $lugzeug, Tod und verderben ins Land des Zeindes oder schweben über ihm, mit dem Auge des Beobachters und der Photographenlinse erkundend, wo er ist und was er tut. Luftgefechte gibt es jeden Tag: $lieger gegen $lieger, Zlieger gegen Luftschiff; 2000, 3000, 4000 Meter hoch Knattern die Maschinengewehre, ©der von der Erde aus bejchießt man den Seinb in der Luft mit eigens erbauten, steil gerichteten flbmehrkanonen. (Es gibt einen neuen Tod, den Sliegertod. Keinen der jungen,
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